Aus alt mach neu: nachhaltige Kästen mit Tradition

– FRÖR Group

Im Dezember 2021 hat uns eine Lieferung von ca. 3.000 Altkästen erreicht, die für uns besonders bedeutsam war. Auf den Monat genau vor 50 Jahren, im Dezember 1971, waren die roten Kästen in der Schallershofer Straße 106 in Erlangen für einen Getränkehersteller in der Nähe von Deggendorf hergestellt worden. Sie waren bis vor 10 Jahren im Einsatz und dienten anschließend als Zwischenlager. Sie haben somit ein halbes Jahrhundert lang stabil und verlässlich ihren Zweck erfüllt.

Geschäftsführer Joachim Lehmann (l.) und Vertriebsleiter Arno Stockinger (r.) inspizieren die Altkästen.
Geschäftsführer Joachim Lehmann (l.) und Vertriebsleiter Arno Stockinger (r.) inspizieren die Altkästen.

Bei einem genauen Blick lässt sich der Ursprung der Kästen im vergangenen Jahrtausend auch an dem Datumsstempel am Kasten ablesen: das Jahr 1971 und der Monat 12 sind auf der Außenseite der Kästen gut zu erkennen. Drei weitere Stempel verraten mehr über die Herstellung und Herkunft der Kästen: Sie wurden aus Neumaterial (Kunststoff PE) hergestellt und sind daher mit dem K-Gütesiegel versehen. Weiterhin sind das Firmenlogo von Frör (damals noch die „Firma Werner Frör“) und die Werkzeugbezeichnung zu sehen. Das damals verwendete Werkzeug war noch bis vor 10 Jahren bei uns im Einsatz. Der Kastentyp erfreut sich bei Brauereien weiterhin großer Beliebtheit und wird heute noch in großen Mengen hergestellt.

Die Kästen wurden vom Getränkehersteller zur Wiederverwertung des sortenreinen Kunststoffs an die FRÖR Group zurückverkauft. Bei Frör wurden sie an Ihrem Ursprungsstandort Erlangen eingemahlen und zu 100% zu neuen Kästen vom Typ F260, einem weiteren beliebten Kastenmodell, umgearbeitet. Materialrecycling ist eines der zentralen Nachhaltigkeitskonzepte der FRÖR Group. Beispiele wie dieses zeigen die enorme Nachhaltigkeit des Werkstoffes Kunststoff: Getränkekästen aus Kunststoff lassen sich über Jahrzehnte hinweg verwenden – und können anschließend ohne Aufwendung von weiterem Rohmaterial zu neuen, jahrzehntelang stabilen Kästen umgearbeitet werden.

Wir haben uns über die Rücklieferung der Kästen aus dem letzten Jahrtausend sehr gefreut und können sagen, dass unser Kunde damals die richtige Wahl getroffen hat.     

Vom Holz- zum Eurokasten

Bis in die Mitte der 60er Jahre wurde das Bier für den Hausgebrauch in sogenannten „Maurerflaschen“ mit Bügelverschluss in niedrigen Holzkästen mit zwei Eisengriffen transportiert. Die Flaschen wurden nach dem Abfüllen zum größten Teil händisch geschlossen und auch händisch in die Kästen eingestellt. Ein sicherer Transport in größeren Gebinden war so nicht möglich.

Im Oktober 1966 kam der Entwurf der DIN-Norm 55417 „Bierflaschen-Stapelkasten aus Kunststoff für 20 Euroflaschen von 0,5 Liter Nenninhalt“ heraus. Die Normung der neuen Kunststoffkästen sollte eine störungsfreie Verwendung der Kästen und einen hohen Mechanisierungsgrad in den Brauereien erreichen. Als Bierflasche wurde die neue, genormte 0,5l Flaschen „Eurotyp“ eingesetzt, welche in den letzten Jahren als „Euroflasche“ wieder eine Renaissance erlebt.

Mit den neuen Euroflaschen und den Kunststoffkästen konnten die Brauereien die Flaschen automatisch abfüllen, mit Kronkorken verschließen und mechanisch in die Kästen einpacken. Auch der Transport der Kästen war dank deren Stapelrand sicherer. Dieser erlaubte es, 5 bis 6 Kästen problemlos im befüllten Zustand zu stapeln.

Der Siegeszug des Materials Kunststoff für Getränkekisten nahm seinen Beginn also lediglich 5 Jahre vor der Produktion der 3.000 Kästen, die nun ihren Weg zurück nach Erlangen gefunden haben und ihn von dort auch wieder antreten werden.

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